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Meridian Czernowitz veröffentlicht neues Buch  des Schriftstellers und Soldaten Artem Tschech – „Verkleidungsspiel“

Ende Juni 2025 erscheint im Verlag Meridian Czernowitz ein neues Werk dokumentarischer Prosa eines der markantesten Stimmen der zeitgenössischen ukrainischen Literatur. Artem Tschech – Autor von über sechzehn Prosa- und Non-Fiction-Büchern, die in viele Sprachen übersetzt wurden, Träger zahlreicher Literaturpreise und -auszeichnungen sowie Soldat (2015–2016, seit Beginn des großangelegten russischen Überfalls 2022 bis heute) – legt mit „Verkleidungsspiel“ ein neues Buch vor.

„Verkleidungsspiel“ ist nicht nur eine Erzählung über den Krieg, sondern vor allem eine darüber, wie ein ukrainischer Soldat sich selbst im Militär erlebt, wie er versucht, den Einfluss des Armeelebens auf seine zivile – das heißt auf seine wahre, zumindest vor dem Krieg bestehende – Identität zu minimieren. Es geht um das, wovor er sich gefürchtet hat, und das, was er dennoch wiederholen musste. Es ist ein Text voller innerer Schmerzen und dem Wunsch, in andere Realitäten zu fliehen – Realitäten, die scheinbar immer nah sind, in Wahrheit jedoch unerreichbar. Dies sind keine heldenhaften Geschichten über Mut und Tapferkeit. Es ist ein Text über die dunkle Materie des Inneren und über die kollektive Tragödie mehrerer Generationen, die plötzlich auch zu deiner wird. Eine Elegie über eine nutzlose Erfahrung, die zerstört und verletzt. Ein Spiel mit Verkleidungen, das man nicht gewinnen kann – in dem man aber vielleicht etwas findet, woran es sich lohnt, festzuhalten.

„Nicht, dass es völlig unerwartet wäre – aber dennoch. Nicht ganz Essayistik, aber auch nicht das Gegenteil. Erinnerungen? Zum Teil. Reflexionen? Wahrscheinlich. Über den Krieg? In erster Linie. Aber nicht nur. Über Einsamkeit, Unausweichlichkeit, Schmerz. Über Angst, Verzweiflung, Enttäuschung. Weniger über die Erfahrung als über ihre emotionale Färbung. Über die Rückkehr in eine neue alte Welt, in der die Lebenden sterben und die Toten in Erinnerungen auferstehen“, erzählt Artem Tschech. „Würde mich jemand bitten, diesen Text mit einem Wort zu beschreiben, würde ich sagen: zärtlich. Mit zwei Worten – zärtlich und schmerzhaft. Mit drei – zärtlich, schmerzhaft und vulgär.“

„Verkleidungsspiel“ ist eine Art Fortsetzung eines von Tschechs bekanntesten Werken – „Nullpunkt“: Im Gegensatz zu diesem Tagebuchtext aus den Jahren 2015–2016 ist der Krieg in „Verkleidungsspiel“ nicht mehr nur äußerlich, sondern vor allem innerlich. Es ist der Versuch, sich selbst nach dem Erlebten zu verstehen, sich aus Trümmern wieder zusammenzusetzen, und herauszufinden, was mit dieser „unnützen Erfahrung“ zu tun ist – einer Erfahrung, die man, so sehr man sich auch bemüht, nicht abstreifen kann wie eine Uniform.

Das Buch kann mit Rabatt exklusiv im offiziellen Onlineshop des Verlags bestellt werden:
https://shop.meridiancz.com/shop/artem-cheh-hra
In den Buchhandlungen der Ukraine wird es ab Juli 2025 erhältlich sein.

Die ersten öffentlichen Buchpräsentationen von „Verkleidungsspiel“ mit dem Autor finden am 28. und 29. Juni im Rahmen der poetischen Lesungen Meridian Charkiw und Meridian Zaporizhzhia statt.

Verkleidungsspiel / Artem Tschech. — Czernowitz : Meridian Czernowitz, 2025. — 192 S.
ISBN 978-617-8138-44-8