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IX. INTERNATIONALES LYRIKFESTIVAL MERIDIAN CZERNOWITZ 2018

In diesem Jahr findet vom 7. bis zum 9. September traditionell das IX. Internationale Lyrikfestival Meridian Czernowitz statt.

Das neunte internationale Lyrikfestival Meridian Czernowitz öffnet seine Bühnen für Autoren und Autorinnen, Künstler und Künstlerinnen, Übersetzer und Übersetzerinnen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Israel, Litauen, Rumänien, Polen und der Ukraine. Unter den TeilnehmerInnen: aus Deutschland – Durs Grünbein, Gerhard Falkner, Boris Reitschuster, Nora Matocza, Simone Trieder, Österreich – Bettina Balàka, Michael Hammerschmid, Helmuth A. Niederle, der Schweiz – Pedro Lenz, Thilo Krause, Israel – Hilà Lahav, Sigal Ben-Yair, Polen – Jakub Ekier, Rumänien – Caius Dobrescu, der Ukraine – Serhij Zhadan, Igor Pomerantsev, Juri Andruchowytsch, Andrij Kurkow, Kateryna Kalytko, Andriy Lyubka und andere. Das Programm des Festivals besteht aus Lyriklesungen, Buchpräsentationen, Diskussionen, Vorträge, Musikkonzerte, Theatervorführungen und Ausstellungen.

“Das Zentralthema des Festivals in diesem Jahr, genau wie es das auch in 2019 und 2020 sein wird, ist das Werk und Leben von Paul Celan“, – betont die Festivalleiterin Evgenia Lopata. – „Jede Nationalkultur hat eine eigene Geografie, Helden und Mythen. Es gibt aber Städte und Persönlichkeiten, die ihren Platz außerhalb der Landgrenzen und Mentalitäten finden. Europäische Kultur und Weltkultur haben eigene Persönlichkeiten, Codes und Kennwörter. Czernowitz (der österreichische Name der heutigen ukrainischen Stadt Tscherniwzi) und Paul Celan sind Namen, die den Intellektuellen weltweit bekannt sind, das Werk von Paul Celan wird in den Schulen und an den Universitäten Deutschlands gelernt. Der Czernowitzer Paul Celan ist eine einzigartige Person, die die Verbindung der deutschen, jüdischen, ukrainischen, französischen, rumänischen und österreichischen Kultur in sich verkörpert” – sagt Evgenia Lopata.

Neben den alljährigen Festivalveranstaltungsorten wird Meridan Czernowitz den BesucherInnen des Festivals neu gegründete Kulturzentren der Stadt öffnen (Art-Info-Zentrum «Czernowitz», Steinbarg Gallery&Café, Bukowiner Medienzentrum / Belle Vue, Kulturzentrum „Vernissage“ und andere).

Auf der Diskussionsbühne des Festivals wird über die Themen Propaganda und Wortfreiheit, sowie über “Paul Celan 100. Meridian des großen Meisters der deutschen Sprache: Czernowitz-Paris-Ewigkeit” gesprochen. Das Meridian Festival wird auch zum Treffpunkt der Präsidenten und Mitglieder der europäischen PEN-Zentren u.a. Deutschlands, Österreichs und Rumäniens.

Am 8. September findet im Paul-Celan-Literaturzentrum der Vortag zum Leben und Werk von dem Czernowitzer Autor Aaron Appelfeld statt, der in diesem Jahr leider verstarb. Am nächsten Tag besuchen die TeilnehmerInnen und BesucherInnen des Festivals die Synagoge in Sadagura, sowie das Grabs von Tzadik auf dem Jüdischen Friedhof in Sadagura.

Während des Festivals gibt es erste Präsentationen neuer Bücher der bekannter ukrainsicher Autoren: Gedichtsammlung von Serhiy Zhadan “Antena” (Kriegsgedichte der Jahren 2017-2018), Krimi-Roman von Andriy Lyubka „Dein Blick, Cio-Cio-San“, Gedichtsammlung „Ängstliche Mohnblumen“ des Czernowitzer Dichters Andriy Tuzhykov, „Hört ihr mich?“ von Igor Pomeranzew und andere.

Dazu kommen musikalisch-theatralische Veranstaltungen wie das Audioplay von dem Buch „Schuhe tragend geboren und gestorben“ von Chrystja Wenhrynjuk und das musikalisch-lyrische Projekt „Lithographien“ von ANDRYCHOWYTSCH + KARBIDO Band.

Im gesamten Festivalzeitraum werden im Paul-Celan-Literaturzentrum die Radierungen von Gerhard Falkner und Nora Matocza „Deconstructing Gisèle“ (Deutschland), die infolge des Aufenthaltes der KünstlerInnen und durch das Stipendium von Meridian Czernowitz in der Geburtsstadt Celans 2014 entstanden sind, im Rahmen einer Ausstellung zu sehen sein.

Am Samstag, den 8. September, um 10 Uhr findet eine kostenlose deutschsprachige Führung durch das historische Czernowitz exklusiv für TeilnehmerInnen und BesucherInnen des Festivals statt. Treffpunkt – Zentralplatz, vor dem Rathaus (Dauer – 2:30 Std.).

Der Eintritt zu allen Veranstaltungen während des Festivals ist ebenfalls kostenlos.

Partner: Auswärtiges Amt Deutschlands, Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Kiew, Culture Bridges Programm (gefördert durch EU und realisiert von British Council), Freie Ukraine Braunschweig e.V., Czernowitzer Stadtrat, Kulturabteilung des Czernowitzer Stadtrates, Open Society Fundation in Kooperation mit OSIFE, Paul-Celan-Literaturzentrum, Stiftung Ukrainian Jewish Encounter (Ukraine – Kanada), das Österreichische Kulturforum Kiew, das Bundesland Kärnten Österreich, Georg Drozdowski Gesellschaft, die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia, die Schweizer Botschaft in der Ukraine, das Deutsche Kulturzentrum „Gedankendach“, Stiftung, Österreichisches Honorarkonsulat in Czernowitz, Ukrainisches PEN-Club.