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Boris Chersonskij

Boris Chersonskij (* 28. November 1950 in Czernowitz) ist ein ukrainischer russischsprachiger Schriftsteller, Dichter, Essayist, Übersetzer, klinischer Psychologe und Psychiater. Er ist mit der Dichterin Ljudmila Chersonskaja verheiratet.

Boris Chersonskij stammt aus einer Familie von Schriftstellern und Ärzten. Nach Beendigung der Schule studierte er an den medizinischen Instituten von Iwano-Frankiwsk und Odessa. Nach Beendigung der Studien wirkte er zunächst als Nervenarzt im Gebiet Odessa, dann als Psychologe und Psychiater an der Landesklinik von Odessa. Ab 1996 wirkte er am Lehrstuhl für Psychologie der National-Universität Odessa, 1999 wechselte er an den Lehrstuhl für klinische Psychologie. Nach seiner Pensionierung 2015 begann er am Moses-Wulf-Institut für Psychiatrie in Odessa zu unterrichten, seit 2017 lehrt er zusätzlich am Kiewer Institut für zeitgenössische Psychologie und Psychotherapie.

Seine ersten Gedichte veröffentlichte Chersonskij in den Jahren seiner Studentenzeit. In den nachfolgenden Jahren, in denen in Europa die Diskussion um die Menschenrechte intensiv geführt wurde, zählte er zu den hellsten Köpfen der inoffiziellen Poesie Odessas und der Samizdat-Autoren. Er gehört heute zu den wenigen zeitgenössischen Autoren Odessas. Offiziell erschienen seine Bücher erst ab den 90er Jahren. Wie bei der Gattung von Gedichten üblich, erschienen zahlreiche Texte in verschiedenen Literatur-Zeitschriften und -Anthologien. Übersetzungen seiner Gedichte erfolgten ins Ukrainische, Georgische, Bulgarische, Englische, Finnische, Italienische, Niederländische und Deutsche.

Chersonskij wurde mit einer ganzen Reihe von Preisen und Stipendien geehrt:

  • 2006 und 2007 Preisträger des 4. und 5. Woloschin-Wettbewerbes
  • 2007 Spezialpreis der „Moskauer Rechnung“
  • 2008 Diplom-Träger des 7. und 8. Woloschin-Wettbewerbes, Preisträger des Festivals „Kiever Lavra“, Anthologia-Preis der Zeitschrift „Novij Mir“, Brodsky-Stipendium
  • 2010 Literaris-Sonderpreis der Jury der Bank Austria für „Familienarchiv“, Russischer Preis für „Noch ist es nicht dunkel“ 2015 H. C. Artmann-Stipendium (Salzburg)
  • 2019 Maksym Kyrijeno-Woloschyn-Literaturpreis für sein Odessaer Tagebuch (2017)